Bebilderte Bauanleitung DB Gleissperrsignale


Die nachfolgende Bauanleitung wurde von einem Kunden geschrieben und im Stummiforum veröffentlicht. Ich freue mich immer sehr über Kundenrückmeldungen und sogar teilweise Bauberichte, die angefertigt werden. Besser hätte ich den Bericht auch nicht schreiben können! Vielen herzlichen Dank an Hubert von Mark Michingen ;-)

 

Viel Spaß beim Lesen und Hubert freut sich sicher über regen Besuch in seinem Thread auf Stummi Forum. Seine Anlage ist wirklich top und ich kann seine Beiträge nur allen Spur N Modellbahnern ans Herz legen!


Nun hatte ich Andreas Herzog bei meiner Bestellung angedeutet, ich würde hier einen Baubericht zu den gelieferten Zwergen hochladen. Mit der erfreulichen Meldung, die bestellten 59er Signale seien fertig gedruckt und würden bald ausgeliefert, fragte er auch nach dem angekündigten Bericht. Ich hatte tatsächlich erst ein Signal zur Probe und ohne Fotos aufgebaut. Also entschloss ich mich vorgestern, die restlichen drei Modelle aufzubauen und dabei die Kamera warmlaufen zu lassen. Naja, das ganze Verpixeln dauerte länger als der eigentliche Bau. Soviel gleich vorweg, ohne die Dokumentation ist der Weg zum fertigen Signal durchaus in einer überschaubaren Zeit zu machen. Der zeitaufwändigste Teil ist m.E. das Lackieren, da immer wieder Trockenzeiten anfallen. Aber sonst bereitete mit der Aufbau richtig Spaß. Aber Ihr wisst ja, ich hab's nun mal mit den Fuzzelteilen ...

Zur Erinnerung ... das ist die Vollversammlung der Bausatzteile:

 


Wirklich erstaunlich, ja ich möchte fast sagen liebevoll, ist die handschriftliche Markierung der Vorwiderstände auf dem Gurt:

Ich habe in meinem Bastelleben schon viele Bausätze montiert. Aber ein Hersteller, der seine Teile persönlich sozusagen signiert, um den Kunden zu helfen, ist mir noch nicht begegnet ... Respekt!


Hier beginnt nun die Arbeit. Die 3D-gedruckten Teile sitzen noch an ihrer Grundplatte. Die Stege, die beim Druck die wachsenden Teile in dieser typischen Schräglage halten, müssen gekappt werden. Übrigens dürft Ihr gern auf dem Sockel die sonst bei 3D-Drucken übliche Schichtung suchen. So ein Streichholzkopf ist dagegen ein Schweizer Käse ... 


Einen auf rotes Papier gedruckten Hinweis, der zudem noch in Fettdruck auf die Wichtigkeit des Textes hindeutet, sollte man beachten. Diese Hilfe lag bei der Lieferung der Bausätze gleich obenauf. Klar ist, die Resinteile sind recht spröde und bruchgefährdet. Wenn den Stegen mit grobem Werkzeug zu Leibe gerückt wird, könnte der dabei entstehende Druck auch die Signalteile beschädigen. Der Text empfiehlt den Aufenthalt im wohltemperierten Wellnessbad, damit das Resin seine Sprödigkeit verliert:

Zur Temperaturkontrolle wurde hier ein besonderer Messfühler eingesetzt. Er besitzt eine Unzahl an Sensoren und wurde u.a. für solche Zwecke über Jahrmillionen immer wieder verbessert ... 

Dennoch, ich traute dem Braten nicht recht und entwickelte meine eigene Methode zur Abnabelung der Babys:


Ich muss gestehen, die spanabhebende Bearbeitung von Bauteilen mittels Messerfeile ist nicht so neu und wird mir wohl kaum den Titel Hebamme des Jahres einbringen. Immerhin, wo zum Schluss kein Material ist, kann auch kein Druck übertragen werden. Alle Teile lagen somit nach kurzer Zeit heil und entbunden vor mir.


Wieder ging's ins Bad .. aber nicht zum Aufheizen sondern diesmal zur profanen Reinigung vor dem Farbauftrag in dünnen Schichten. Ich wählte die bewährte Revell Aqua Color Farbe Nr. 09, Anthrazit matt:

 

Ich finde, das Kerlchen schaut doch ganz keck drein. Der freie Durchblick durch die Löcher gelang allerdings bei einigen Köpfen erst nach dem Einsatz eines Bohrers. Irgendein Häutchen hatte sich hier und da in die späteren Lampenöffnungen verirrt.

Und im Streiflicht sieht man tatsächlich ein paar Schichten ... nee ... unblaublich ... 


Der Einbau der LED stand an. Für jeden Lichtwerfer ist ein Kästchen auf der Rückseite vorbereitet. Das Einkleben der LED mittels Seku-Gelkleber gestaltete sich fast zur Liebhaberei.

Damit der Kopf schön ruhig hielt und nicht herumzappelte, klemmte ich ihn auf ein kleines Sperrholzbrettchen. Die Klammer sollte aber nicht zu viel Kraft auf das Bauteil ausüben, damit nix abbricht. Auf dem Bild fehlt nur noch die letzte LED. Aufpassen muss man bei der Auswahl der richtigen LED-Lichtfarbe. Die Kupferlackdrähtchen sind selbstredend bereits fertig angelötet. Freundlicherweise hat Andreas sogar die Anschlussdrähte der roten Glühwürmchen passend mit roter Farbe markiert. Was für ein Luxus ... boh! Was soll da noch schiefgehen.

Nee, da wird man leicht übermütig ... sollte ich vlt.doch einfach mal ein Drähtchen abreißen ... nur damit es etwas schwieriger wird ... so als kleiner Bastelbonus und Zusatzherausforderung. 

Hubert, was hast Du nur für komische Gedanken. Freu Dich doch einfach .... 


Es werde Licht und siehste, da haben wir den Salat:

Wieso leuchtet das Loch unten links auch rot. da sitzt doch die weiße LED? Tja, das muss irgendeine Form nachbarschaftlicher Solidarität sein, die hier allerdings gänzlich unangebracht ist. Zwischen den senkrecht übereinander angeordneten Öffnungen ist kein Trennsteg vorgesehen bzw. platzierbar und ohne Gegenmaßnahmen kommt es zu einer Lichtübertragung von einer Öffnung zur anderen. In der Praxis und mit bloßem Auge ist dieses Mitsummen kaum auszumachen. Aber ich denke, das lässt sich trotzdem verbessern.


Ich verpasste somit jeder LED nach dem Einbau eine Dusche mit schwarzer Farbe:

Auf dem Bild fehlt wieder die letzte LED um die Änderung besser zu verdeutlichen. (Der Fleischberg vor dem Signal ist übrigens mein Daumen ...)


Naja, so ganz ist die Lichtübertragung an dieser Stelle nicht verschwunden, aber wesentlich besser. So kann es bleiben.


Nicht vergessen, es handelt sich um ordentlich vergrößernde Makroaufnahmen. In Originalgröße ist von dem Problemchen nichts mehr zu sehen.

Das soll es für heute gewesen sein. Ich hoffe, ich habe Euch nicht gelangweilt und Ihr findet Euch zur Fortsetzung meiner Bastelgeschichten wieder ein .... 

Bis dahin bleibt gesund und viel Spaß bei Euren eigenen Arbeiten.

LG

Hubert